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Ein neuer Lebensentwurf

Ich bin ein Exzentriker!

Sie sind anders als andere, haben ihren eigenen Stil und sind etwas ganz Besonderes: Unter 10.000 Menschen gibt es nur einen Exzentriker

Exzentrik ist kein Spleen und keine psychische Störung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal. Was Exzentrik auslöst, ob sie angeboren ist oder welche Gehirnregionen dafür verantwortlich sind, ist wissenschaftlich nicht geklärt.

Fest steht, dass Exzentriker meist zufrieden am Rande der Gesellschaft (lateinisch: ex centro = außerhalb des Mittelpunkts) und außerhalb der geltenden Normen leben. Exzentriker sind Nonkonformisten: Sie kümmern sich nicht darum, wie die Welt normalerweise funktioniert. Der Druck, der eigenen Persönlichkeit zu folgen, ist größer als der Druck der Umgebung nach Anpassung.

Exzentriker – Prüfstein für eine tolerante Gesellschaft

In den 1980er-Jahren analysierte der Neuropsychologe David Weeks in einer Studie mehr als 1000 exzentrische Personen und durchforstete die Geschichte nach offensichtlichen Exzentrikern.


Sein Ergebnis: Exzentriker mögen ihren Zeitgenossen verrückt erscheinen, aber sie sind ein Motor des Fortschritts. Und es hat sie offenbar zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben.

Quelle:
https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/hirnforschung/pwieexzentrikerirgendwieganzanders100.html

Definition

Der Begriff „Exzentriker“ bezeichnet eine Person, die bewusst von kulturellen Normen abweicht. In jeder Gesellschaft gibt es viele und unterschiedliche soziale Normen, die von verschiedenen sozialen Gruppen befolgt werden sollen. Im Hinblick auf die Verbindlichkeit dieser Normen gibt es Spielräume. Manche Normen müssen beachtet werden (z. B. Gesetze), weil sonst sehr strenge negative Sanktionen drohen, andere können ohne allzu große Anstrengung ignoriert werden (z. B. Ernährungsratschläge). Gesellschaften und soziale Gruppen benutzen Normen funktional, denn ohne Normen oder Regeln kann Zusammenleben auf Dauer nicht konfliktfrei vonstatten gehen. Normen werden auch dazu benutzt, Macht auszuüben und Status zu demonstrieren. Verstöße gegen die Einhaltung von Normen werden normalerweise stark bestraft. Bei Normverstößen wird man schnell zum Verbrecher oder Außenseiter und steht im gesellschaftlichen Abseits.

Dies gilt jedoch nicht für Exzentriker. Betrachtet man nämlich ihren gesellschaftlichen Status, dann fällt auf, dass sie überdurchschnittlich oft in Eliten anzutreffen sind, und das unterscheidet sie grundsätzlich von anderen Abweichlern. Exzentriker sind also Menschen, die die Regeln oder Normen, die in ihrem sozialen Umfeld gelten, sehr gut kennen und bewusst in einem wohl bemessenen Abstand von ihnen abweichen. Exzentrik ist also bewusst und frei gelebte Abweichung vom sozialen Mainstream.

Je komplexer und dynamischer eine Gesellschaft ist, umso mehr gesellschaftliche Gruppen gibt es, die sich im Gerangel um gesellschaftliche Macht und Anerkennung Gehör verschaffen wollen und tonangebend eine „Mitte“ definieren möchten. Das macht es schwer, eine einheitliche Definition von „Exzentrik“ zu formulieren. Aber gerade in diesem Wettstreit um gesellschaftliche Akzeptanz und Aufmerksamkeit sind Menschen, die besonders laut, schrill oder anders sind, hoch funktional. Und sie fungieren als eine Art „Spähtrupp“, der den anderen Gesellschaftsmitgliedern einen relativ gefahrlosen Aufbruch zu neuen Möglichkeiten erschließt. Deshalb hat sich zwischen Exzentrikern und modernen oder postmodernen Kulturen eine hoch komplexe und sehr fruchtbare Wechselbeziehung etabliert.[1]

Doch auch wenn eine generell verbindliche Definition von „Exzentrik“ nicht möglich ist, können Idealtypen von Exzentrikern unterschieden werden. Als Grundlage zur Erstellung dieser Idealtypen können sowohl die wenigen vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen (hier vor allem die empirische Studie von David Weeks) aber auch die erkenntnistheoretischen Instrumente von Max Weber und Georg Simmel benutzt werden.

Quelle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Exzentriker